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Legend Espresso News

Nummer Eins Vierundzwanzig

Seit dem letzten Update ist einiges passiert, was wir euch nicht länger vorenthalten wollen. Im Folgenden haben wir euch die wichtigsten Ereignisse in übersichtliche Abschnitte unterteilt. Eins sei vorweg genommen: wir schreiben gerade in vielerlei Hinsicht ein neues Kapitel in der Geschichte von Legend Espresso

Frankenstein Zwei

Einer der wichtigsten Protagonisten dieses neuen Kapitels ist unser komplett neu aufgebauter Prototyp – „Frankenstein Zwei“. Wir haben lange darauf hin gearbeitet und ehrlicher Weise war unser formuliertes Ziel ihn bis zum your.company Festival Ende Oktober voll funktionsfähig dastehen zu haben. Das ist uns auf dem letzten Meter nicht ganz gelungen, aber wir konnten ihn dennoch präsentieren. Mittlerweile ist er voll am Start und mittendrin im (Test-)Geschehen.

Seitdem hat die Maschine in zahlreichen Testläufen insgesamt schon mehr als 750 (in Worten: Siebenhundertfünfzig) Espresso, Americano und Café Crème zubereitet – was unter Testbedingungen bedeutet, dass wir selbstverständlich nicht hunderte von Kaffeegetränken in den Abguss schütten. Sondern wir verwenden einen speziell präparierten, mit mehreren Sensoren ausgestatteten Siebträger, der sich so verhält, als wäre er mit gemahlenem Espresso gefüllt. So können wir automatisiert z.B. 50 Americano in unterschiedlichen zeitlichen Abständen hintereinander unter Realbedingungen beziehen lassen. Das heißt jedes mal 150ml Heißwasser aus dem Teewasser-Auslass, dann einmal Brühgruppe spülen und anschließender  Espressobezug. 

Auf diese Weise können wir gezielt die Grenzen des Systems ausloten und ggf. Anpassungen vornehmen.

 

Und diese Tests stimmen uns durchaus euphorisch, denn so wie es aussieht, könnte man für den Espressobezug theoretisch mit zwei Siebträgern gleichzeitig arbeiten – immer einen zum Bezug eingespannt während man den anderen auffüllt – und unser „Frankenstein Zwei“ würde toujours durch Espresso mit der Präzision und Temperaturstabilität einer High-End Gastro-Maschine abliefern. Entschuldigt die flapsige Ausdrucksweise Leute, aber das ist halt schon einfach mega geil!

 

Selbstverständlich haben wir nicht nur Kaffeegetränke simuliert, sondern uns auch den ein oder anderen Espresso oder Cappuccino gegönnt, denn auch Dampf beherrscht unser zweiter Prototyp mittlerweile astrein. Wir haben uns ein Funktionsprinzip ausgedacht, mit dem wir auf sehr kleinem Bauraum ausserordentliche Dampfpower realisieren können. Mit einem der Hebel lässt sich der Dampfbezug stufenlos einstellen.

Das klingt schon alles sehr vielversprechend – und im Prinzip ist es das auch. Aber dennoch liegt noch eine Menge Arbeit vor uns. Wir haben mit „Frankenstein Zwei“ einen weiteren Prototypen gebaut – den ersten, der technisch so ziemlich alles kann, was unsere Legend später können soll. Aber es ist – sowohl was den technischen Aufbau betrifft als auch optisch – immer noch ein Frankenstein und keine Legend.

 

Wir haben (uns) bewiesen, dass wir eine Maschine bauen können, die mit minimalen Heißwasser Volumina auf höchstem Niveau Espresso und Milchschaum produzieren kann. Es stehen noch dutzende weitere Tests an, mit Hilfe deren Ergebnisse jetzt unglaublich viele Details geklärt werden müssen. (Wenn ihr uns auf Instagram folgt, habt ihr vielleicht mitbekommen, dass wir zum Beispiel extra einen Prototypen der Hebelmechanik entwickelt haben, mit dem man die Haptik und Funktionsweise des Dampf- und auch des Bezugshebels exakt so einstellen kann, dass sie unseren Erwartungen entspricht).

 

Die Quintessenz dieses Prozesses manifestiert dann sich in unserem Prototyp III – dem Funktionsprototypen.

Das wird die erste „Legend“ sein. Eine Maschine die nicht mehr maßgeblich direkt auf der Werkbank, sondern zuvor vollständig im CAD entstehen wird.

Aus der Erfahrung unserer Ingenieure heraus wird es auch bei diesem Prototypen einiges an Anpassungen, Fine-Tuning und Tests geben müssen, bevor wir dazu übergehen können, in Richtung Serienreife zu entwickeln und schließlich mit unserem Prototyp IV (bzw. Prototypreihe) unseren Vorserienprototypen zu realisieren. Diese Maschinen werden dann bereits im Serienprozess hergestellt und dienen als Grundlage für ausgiebige Dauertests und die notwendigen Zertifizierungen zur Marktzulassung.

Die Finanzierung

Um diese Schritte gehen zu können, braucht es in der ersten Instanz noch zusätzliche Ressourcen und später auch das notwendige Kapital u.a. um für die Serie Werkzeuge anfertigen zu lassen (z.B. Gussformen für Brühkopf, Siebträger etc.) und die Kosten für die Zertifizierungen zu stemmen.

Dazu wird es zwei Finanzierungsrunden geben – die erste ist bereits angelaufen und die zweite wird 2025 folgen.

 

Bevor wir gleich in die Details eintauchen, möchten wir noch einmal vor Augen führen, dass wir es mit bislang lediglich 24.371 Euro (netto), die wir dank den Vorbestellungen unserer „Family & Friends“ Runde generieren konnten, (#ihrseiddiebesten) geschafft haben, zwei voll funktionsfähige Prototypen zu bauen! Es wird denjenigen von euch, die eine ungefähre Ahnung von Produktentwicklung haben, sicherlich bewusst sein, dass selbst das Zehnfache für ein solches Vorhaben normalerweise eher konservativ kalkuliert ist. 

 

Im Prinzip ist uns all das nur durch das uneingeschränkte Engagement des Legend Teams möglich gewesen, in dem alle bislang 100% ihrer Arbeit investiert haben, weil sie von dem Projekt überzeugt sind.

 

Um potenziellen Investor*innen alle relevanten Fakten, Beweggründe sowie unsere Perspektive und das Potenzial unseres Projekts überzeugend zu vermitteln, haben wir ein Pitch Deck entwickelt, das alle notwendigen Informationen kompakt darstellt. Hier eine kleine Übersicht:

Wie bereits erwähnt, planen wir zwei Finanzierungsrunden, wobei die erste aktuell im Fokus steht. Warum zwei Runden? Die erste konzentriert sich hauptsächlich auf die Entwicklung und die damit verbundenen Kosten des oben erwähnten Funktionsprototyps, während die zweite Runde die Serienüberführung und die Entwicklung der Vorserienprototypen betrifft.

Für die erste Runde haben wir einen Zielbetrag von 55.000 Euro anvisiert, von dem wir bereits knapp die Hälfte gesichert haben!

Die Perspektive

Was steht jetzt an, was sind die nächsten Schritte?

Wie oben bereits erwähnt sind wir mit dem „Frankenstein Zwei“ noch mitten in der ersten Testphase, d.h. es stehen noch einige Versuche an. Johannes programmiert dazu die Testabläufe, welche dann an die Maschine übergeben werden und ermöglicht so, dass per Knopfdruck automatisiert eine Reihe an Prozessen abgefahren werden. Eines dieser Testprotokolle ist beispielsweise der „SCA-Test“, eine Routine, welche die Specialty Coffee Associationverwendet, um die Performance von High End Espressomaschinen (u.a. für die World Barista Championships) zu testen. Die Ergebnisse bilden zugleich die Referenz für unser System. Wir werden nach Abschluss dieser ersten Phase schrittweise Änderungen vornehmen und können so nach jedem Schritt genau definieren, was die Optimierung gebracht hat.

 

Parallel dazu wurde bereits die Grundlage der Version 2 unserer Legend Brühgruppe im CAD angelegt und Simulationen für das thermodynamische Verhalten vorbereitet. Sobald die o.g. Tests vollständig abgeschlossen sind, sollen alle relevanten Ergebnisse in die Konstruktion einfließen und die Entwicklung weitergeführt werden.

 

Außerdem soll währenddessen die Version 1 des Legend Bedienkonzepts in die Maschine integriert werden. Das heißt, unser Prototyp soll dann nicht nur all das können, was die fertige Legend später können soll, sondern alle Bedienelemente und Anzeigen sollen dann vorhanden und benutzbar sein.

 

Am zweiten März Wochenende kommt ein Großteil des Teams wieder in Tübingen zusammen. Dabei wird es unter anderem um  die Projektplanung 2024 und die o.g. Integration des Bedienkonzepts gehen. Ausserdem wollen wir die Gelegenheit nutzen, neuen Video-Content zum aktuellen Prototypen kreieren – das heißt es gibt bald das erste Material für euch, dass „Frankenstein Zwei“ in Aktion zeigt!

 

Auf unserem Instagram Kanal gibt es regelmäßig Einblicke in das Entwicklungsgeschehen in Form von Schnappschüssen und kurzen Video-Clips. Falls ihr auf Instagram seid und uns noch nicht folgt – es lohnt sich:

Zum Abschluss haben wir euch noch ein paar eindrückliche Schnappschüsse zusammen getragen, die während dem Bau und den ersten Tests von „Frankenstein Zwei“ entstanden sind.

 

Vielen Danke für euren Support!!

Eure Legend Espressionisten

Team